The text is very personal and gives quite a deep insight .It does take a lot of willpower to publish this for me,but I think it does express good what I mean and everyone struggles now and then with the burden of perfectionism.If you dont- you are probably waaaaaaay to confident and proud of yourself, and thats probably the worst thing you can do for your life here and hereafter.
Berlin, 16.10.2012, at home it´s nearly midnight...Ayse is writing :
Ich habe mein Leben aufgeteilt in Abteilungen.Wie ein Unternehmen führe ich mein Leben mit akribischer Sorgfalt und bin ständig am Abwägen und Perektionieren.Alles muss perfekt sein.Drunter geht es nicht mehr, denn meine Maxime scheint geworden zu das Beste zu machen.Nicht was mich zufriedenstellt oder gut ist, sondern das Beste.Ob mich das Perfekte dann glücklich macht?Nur selten, im Gegensatz zu dem Aufwand, den ich betreibe verschwindend gering.Die Rechnugen, die ich mache stimmen nicht mehr.Die Gleichung von Aufwand und Ertrag scheint immer schwerer auf die eine Seite zu kippen.Doch das Ärgerliche daran ist,dass ich genau wegen meiner Erwartung an mich überall das Beste herauszuholen,mich niemals in irgendeiner Disziplin zu Höchstleistungen emporschwingen kann.Selbst Dinge, die mir spielend einfach erschienen und mir Spaß machten, in denen ich schon bei meinen Standards auf höchstem Niveau stand und ohne großen Aufwand mit Stolz (was für ein schreckliches aber süchtig machendes Gefühl) und Genugtuung meine eigenen Leistungen und Rekorde anderer mit dem lockeren Lächeln des gewissen Sieges noch übertrumpfte,sorgen nun in meinem Hirn für Rechnungen. Lohnt es sich?Was gewinne ich? Was verliere ich?Was ist das Risiko,das ich eingehe?
Abgesehen davon,dass ich sowieso durch die mir wahrscheinlich fehlende Reife und den Weitblick zum größten Teil falsche Rechnungen aufstelle und damit falsche Prioritäten setze,hat dieses Rechenfaible mich das gekostet,was mich und
auch jeden anderen Menschen antreibt : Leidenschaft.
Die Passion, mit der ich die Dinge verfolgte war unglaublich.Die unglaublichen langen, hitzigen, etwas kindischen Debatten, die ich führte, waren keine Seltenheit.Im Rückblick entstanden gerade in solchen Debatten die brilliantesten Ideen und Verknüpfungen.Nun bin ich so kühl geworden.
Sicher, es hat mich auch vorangebracht.Meine Gebete sind nun endlich konstant.Ich faste Montags und Donnerstags.Formalitäten kriege ich schnell und einfach geregelt und mein Essverhalten ist nun besser.
Doch gleichzeitig ist mein Stresslevel unglaublich angestiegen, dabei streite ich prinzipiell nicht mehr.Vielmehr bürdet mir der Lebensstil aus allem eine hitzige Debatte IM Kopf zu machen eine unglaubliche Last auf.Früher fanden solche Diskussionen höchstens zwischen mir und Gegnern stat.Ich hatte immer eine klare Position.Das war zwar dumm aber auch unglaublich einfach und befriedigend.Nun sind Zerwürfnisse IN mir.Und nicht genug damit, dass immer alles zu einem Entweder-Oder mit Weltuntergangsszenario wird und mich geistig ausgelaugt und ermüdet zurücklässt.Nein - nun habe ich auch noch die lästige Eigenschaft entwickelt alle meine Taten, statt sie ruhen zu lassen, ständig zu reflektieren.Aus allen möglichen Perspektiven mit zig Hintergründen eine Entscheidung immer und immer wieder aufzurollen um sie bis in den letzten Winkel zu durchleuchten strengt unglaublich an und lässt immer wieder dieses dumpfe Gefühl zurück.Man denkt es hätte besser sein können oder vielleicht entpuppt es sich doch als falsch.Selbst in diesem Augenblick denke ich daran mit dem Schreiben aufzuhören,da ja auf der anderen Seite kein "Ertrag" steht.Als wäre es nicht der größte Ertrag sich Dinge von der Seele zu schreiben.
Warum denke ich so abstrakt?Vielleicht mangelt es mir einfach an konkreten Problemen.Habe ich wirklich keine Probleme...? .... Hmmmm. Nein. Selbst nach einer Weile Nachdenken fällt mir hier nichts ein.Andere würden hier wohl das Abitur anführen.Oder den Führerschein oder so was.Dadurch fühlt sich doch ein Mensch in meinem Alter unter Druck gesetzt.Von Schule,Freunden,Familie.....Ich hingegen fühle mich erniedrigt von meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst.Und woher kommt jetzt wieder der Anspruch an mich so zu sein wie die Anderen?Gottverdammt wo zur Hölle habe ich dieses Denkmodell aufgeschnappt? Oder sehe ich lediglich Gespenster und analysiere meine nüchtern betrachtet vielleicht ganz normalen Gedankengänge zu genau? Ich habe keine Antwort auf diese Frage.Ich weiß nur, dass diese Anstrengungen in Bereichen, die Disziplin und Kontinuität erfordern hervorragend funktionieren.
Das Ärgerlichste ist, dass ich weiß, dass dieses Denkmodell von außen möglicherweise herangetragen aber auf keinen Fall implementiert wurde. Ich allein war die Person,die es adaptierte und mit meinen eigenen Erwartungen bestückte.Und weil ich hoffte so um einiges bessere Resultate zu erlangen, steckte ich meine ungeschriebenen Ziele (denn ich glaube insgeheim war mein Ziel immer das eigene Ziel noch zu übertreffen, also nach oben hin offen und dadurch unerfüllbar) im Übereifer unfassbar hoch und das in allen Aspekten meines Lebens.
Ich bin radikal und ich glaube noch immer an die Macht,die Heilkraft und Richtigkeit von Radikalität, doch das perfektionistische Ich mit dem ich ständig kämpfe scheint sich dagegen zu sträuben.So suchte ich mich radikal zu perfektionieren.Doch was ist der Reiz des Perfekten wenn er erzwungen ist?Ich verlor ehrliche Gefühle, nichts erregt mehr mein Gemüt. Durch das sture Abarbeiten meines Masterplans, bin ich kaum mehr in der Lage Freude an Etappensiegen darin zu empfinden.So zerreibe ich mich zwischen meinen eigenen Ansprüchen.
Well thats it basically. If you found it funny -shame on you it was a hard time for me.Luckily I dont feel like this any more.I dont know how, but I got rid of it !
So the next time when your brain is like : You could´ve done better!
Be like .....
UUUUUUUHHHHM . Probably next time ok ? : D
May peace be upon you <3